Der Bruchtest ist einer der bekanntesten Bereiche der traditionellen Kampfkünste. Immer wieder, wenn Kampfkünste bei Vorführungen vorgestellt werden, darf der Bruchtest nicht fehlen. Immer dickere Materialien, immer höhere Schwierigkeitsgrade… . Das erweckt bei Nichtfachkundigen den Eindruck, der Bruchtest sei Hauptbestandteil der Kampfkünste und es würde den ganzen Tag nichts anderes getan, als Körperteile abzuhärten und auf Bretter zu schlagen.
Der Kyokpa (Bez. im Taekwondo) ist nur ein kleiner Teil des Ganzen und gehört nicht zu den normalen Trainingsinhalten, obwohl er bei Prüfungen gezeigt und bei Vorführung spektakulär präsentiert wird. Er dient vielmehr dem übenden als Indikator für die Stufe seiner geistigen und körperlichen Entwicklung. Wenn der Kampfkünstler noch nicht so weit ist, einen Bruchtest auszuführen, muss er mit Gewalt und Verletzungen das ausgleichen, was ihm andere an Technik und sonstigem Können voraus haben.
Es geht um das perfekte Zusammenspiel der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit, denn im Bruchteil einer Sekunde muss das gesamte Denken und Handeln in einem einzigen Punkt des Körpers konzentriert werden.
Um das scheinbar unüberwindbare Material zu brechen ist eine harmonische Aktivierung der vollen geistigen und körperlichen Kapazität notwendig, basierend auf langjährigem Training der Kampfkunst mit ihren Techniken und der rechten Haltung im geistigen Sinn (Do).