Hosinsul ist ein Bereich des klassischen (traditionellen) Taekwondo. Gemeint ist hier die Selbstverteidigung gegen unbewaffnete und bewaffnete Gegner. Der Taekwondoka soll in der Lage sein, sich blitzschnell gegen unbewaffnete Angriffe (Festhalten, Umklammerungen, Angriffe durch mehrere Gegner) oder bewaffnete Angriffe (mit einem Messer, Schusswaffe, Stock, Baseballschläger, etc.) erfolgreich zur Wehr zu setzen. Dieses erfordert hoch entwickelte psychische und physische Fähigkeiten. Er soll lernen, die eigene Schocksekunde möglichst klein zu halten und sofort zu reagieren.
Es wird allerdings auch gelernt, die Situationen schnell richtig zu beurteilen und damit die Zweckmäßigkeit der Mittel, welche durch den Notwehrparagraphen geregelt wird, einzuhalten. Dies bedeutet, dass die Abwehr und die Art des Angriffes einander entsprechen müssen, und ebenso muss die körperliche Relation zum Angreifer berücksichtigt werden. Das mildeste geeignete Mittel muss eingesetzt werden, um dem Gegner den geringsten Schaden zuzufügen. Der Schüler soll lernen, dass er viele Möglichkeiten hat, einen plötzlichen Angriff abzuwehren. Von Vorteil ist es hier, wenn man die Kraft des Gegners gegen ihn selbst verwenden kann, also nicht Kraft gegen Kraft verwenden, sondern die Kraft des Gegners ausnutzen, um ihn kampfunfähig zu machen. Die Kenntnis über die Vitalpunkte erleichtern die nach der Abwehr eines Angriffes herbeizuführender Kampfunfähigkeit des Gegners erheblich.